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Interpellation Nr. 2023-763 von Marc Wiest, Die Mitte, und Mitunterzeichnenden: Bus Nr. 21 für Kindergartenkinder – Massnahmen zur Erhöhung der Sicherheit

Nummer
2023-763
Geschäftsart
Interpellation
Status
Beantwortet
Datum
25. Januar 2023
Verfasser/Beteiligte
Wiest Marc (Erstunterzeichner/-in), Beck Bertschmann Bettina (Mitunterzeichner/-in), Bucher Lukas (Mitunterzeichner/-in), Fallet André (Mitunterzeichner/-in), Galbraith Sofia (Mitunterzeichner/-in), Heeb Jonas (Mitunterzeichner/-in), Lehner Larissa (Mitunterzeichner/-in), Luthiger Daniela (Mitunterzeichner/-in), Nater Eliane (Mitunterzeichner/-in), Peter Philipp (Mitunterzeichner/-in), Stampfli Hans (Mitunterzeichner/-in)
Beschreibung

Eingegangen am 25. Januar 2023
Schriftlich beantwortet am 30. März 2023

In den Quartieren von St. Niklausen (Stutz, Langensand etc.) sowie auch im Quartier Felmis ist die Geschichte des Schulweges mit dem Bus eine lange – und weitgehend erfolgreiche. Viele Eltern von ehemaligen Schülerinnen und Schüler des Schulhauses Mattli sprechen im Nachgang sehr positiv darüber, wie früh ihre Kinder Selbständigkeit gelernt hätten, über Götti-Systeme für die Kleineren und so weiter. Was früher ein Ortsbus der Gemeinde mit immergleichem Chauffeur war, der die damals wenigen Kinder alle kannte, ist heute ein regulärer Linienbus der VBL mit wechselndem Personal und mittlerweile ca. 60 Kindern, allein aus Richtung Stutz, mit Anspruch auf den Bus als Schulweg, davon etwa 15 Kindergartenkinder. Die Umstände haben sich also stark verändert und die Anzahl Kinder könnte sehr wohl weiter steigen, während die zukünftigen VBL-Busse sogar weniger Sitzplätze haben werden als die heutigen.

Ich nehme darum immer wieder eine grosse Unsicherheit der Eltern von neu eingeschulten Kindergartenkindern wahr, was die Sicherheit des Schulwegs angeht. Man hört von im Quartier immer wieder brenzligen Vorfällen an den Bushaltestellen, Kinder kommen mit blauen Flecken von Stürzen infolge Bremsmanövern nach Hause etc. Während für die älteren Kinder wenige ein grundsätzliches Problem sehen und die Vorteile dieser Art des Schulwegs überwiegen, ist die Situation für die Kindergartenkinder (ca. 5 Jahre alt) ungleich anders. Aufgrund der körperlichen und geistigen Entwicklung haben sie schlechtere Voraussetzungen, um allein Bus zu fahren – insbesondere in einer wilden Kinderschar, sowohl an der Bushaltestelle als auch während der Fahrt in einem vollgestopften Bus (man denke auch an die unzähligen Schulranzen und Turnbeutel) auf einer schmalen, kurvigen Strecke. Kinder vom Felmis haben demgegenüber das Problem langer Wartezeiten auf den Bus nach dem Unterricht. Aufgrund des Alters kann nicht erwartet werden, dass sie die Zeit selbst einschätzen und ggf. auf dem Spielplatz überbrücken könnten.

Das Elternteam Kastanienbaum macht als Teil der Arbeitsgruppe «Sichere Schulwege» seit längerem auf die Situation aufmerksam und führt zusammen mit der VBL seit einiger Zeit ein regelmässiges Monitoring mit protokollierten Testfahrten durch. Die VBL hat aufgrund der teils prekären Fahrten offenbar ihre Chauffeure sensibilisiert und die Eltern wurden von der Gemeinde mit einem Schreiben gebeten, an die grösseren Kinder zu appellieren, den Kindergartenkindern die Sitzplätze zu überlassen. Dass die Schule zusammen mit der VBL aktiv wurde, ist löblich, allerdings scheinen die erwähnten Schritte eher Papiertiger zu sein.

Dem Interpellanten geht es nicht um teure Massnahmen, wie z. B. einen Schulbus einzuführen. Aus dem bisherigen Verlauf der Thematik ergeben sich aber folgende Fragen:

  1. Wie steht der Gemeinderat generell zur Zumutbarkeit des Schulwegs mit dem ÖV, da dieser laut bfu (Beratungsstelle für Unfallverhütung) Zitat: «… mit öffentlichen Verkehrsmitteln (ÖV) … für 4- bis 6-jährige Kinder allein grundsätzlich nicht zumutbar [ist]» (S. 17) ist und weiter «in der Regel … für Kindegartenkinder (4- bis 6- Jährige) … Begleitmassnahmen notwendig [sind] (z. B. Betreuung und Beaufsichtigung während der Fahrt im ÖV)» (S. 45)[1]
  2. Existiert ein aktueller bfu-Bericht, der den Schulweg vonseiten Stutz und Felmis mit dem Bus einschätzt und wenn ja, wie ist diese Einschätzung? Wenn nein, wurde erwogen einen solchen erstellen zu lassen oder auf andere Weise mehr Klarheit zu schaffen?
  3. Wie steht der Schulpolizist bzw. die Abteilung Prävention der Luzerner Polizei zum Schulweg? Offensichtlich gibt es bisher keine rechtskräftige Prüfung seitens der Polizei (mangels einer Klage, die zu einer solchen führen würde), aber ggf. eine inoffizielle Einschätzung?
  4. Wie könnte in der Sache die Zusammenarbeit zwischen der Schule/Gemeinde, der VBL, der Arbeitsgruppe «Sichere Schulwege» und dem Elternteam Kastanienbaum lösungsorientierter gestaltet werden?
  5. Welche Massnahmen zur Erhöhung der Sicherheit der Kindergartenkinder auf der Linie 21 wurden bisher
    1. abgeklärt (und mit welchem begründeten Ergebnis)?
    2. umgesetzt?
  6. Wurden z. B. folgende Massnahmen geprüft:
    1. Begleitung an den Bushaltestellen und im Bus durch ggf. entlöhnte Freiwillige (Eltern, Studenten, Senioren) oder im Falle der Bushaltestelle Kreuzmatt vor dem Schulhaus durch Lehrpersonen o. Ä.?
    2. Erhöhte Frequenz der Sensibilisierung und ggf. regelmässige Begleitung der Kinder durch den Schulpolizisten oder eine andere Fachperson (im Sinne sowohl der Bildung als auch der Kontrolle), analog Zahnputzfee? Anscheinend gab es bereits in der Vergangenheit solche Aktionen mit extra Bus, wo z. B. die Auswirkung von Bremsmanövern demonstriert und erklärt wurde. Regelmässigkeit wäre hier wichtig. Auch Kinder, die für den Schulweg nicht den Bus nehmen, könnten davon profitieren.
    3. Abklärungen mit der VBL über den Einsatz von «kinderfreundlichen» Chauffeuren und ggf. regelmässigen automatischen Durchsagen und/oder Bildschirm-Infos zur Erinnerung an die nötige Rücksichtnahme gegenüber den Kindergartenkindern?
    4. Aufmalen von Abstandsstreifen oder -flächen an den Bushaltestellen, um die Kinder visuell daran zu erinnern, Abstand zu wahren und nicht zu drängeln, wenn der Bus einfährt, ggf. in Kombination mit Hilfslinien für Sehbehinderte.
    5. Betreffend die Kinder vom Felmis, die nach dem Unterricht eine längere Wartezeit haben: wurde erwogen, Lehrpersonen oder Mitarbeitende der ausserschulischen Kinderbetreuung aufzubieten, um mit den Kindern die Wartezeit zu überbrücken und gleichzeitig zu schauen, dass sie dann den Bus nicht im Spiel verpassen?
  7. Fand mit anderen Gemeinden, die auch Schülerinnen und Schüler mit dem ÖV transportieren ein Erfahrungsaustausch statt, z. B. mit Hergiswil (Lernende ab 1. Klasse mit Postauto), Kriens oder anderen Gemeinden mit verteilten Ortsteilen?

Für eine wohlwollende Entgegennahme und Beantwortung der Interpellation danken wir.

Zugehörige Objekte

Name
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Datum Sitzung