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Horw Zentrum Plus: Das Zentrum von Horw als Herz der Gemeinde aufwerten

18. Mai 2010
Der Horwer Gemeinderat hat grosse Pläne für den Bereich zwischen Kantonsstrasse, Ringstrasse und Allmendstrasse: Oberstufenschulhaus sanieren, Gemeindehaus sanieren, eine attraktive Freiraumgestaltung und neue Bauten für Bibliothek, Ludothek, Wohnen im Alter, Büros, Dienstleistungen und weitere Nutzungen ermöglichen. Mit diesen Plänen, die in Etappen realisiert werden, erhält Horw ein vitaleres und attraktiveres Zentrumsgebiet. Bildlich gesprochen: Das Herz der Gemeinde wird als Lebens- und Begegnungsort aufgewertet. Die Investitionen von Gemeinde und Privaten dürften sich auf 80 bis 100 Millionen Franken belaufen.
Per Zufall sind es verschiedene Entwicklungen und Bedürfnisse, die in die gleiche zeitliche Phase fallen: das Oberstufenschulhaus ist sanierungsbedürftig, in einem zweiten Anlauf soll das Gemeindehaus saniert werden, das Bedürfnis für Wohnraum im Alter muss befriedigt werden und der grosse Freibereich zwischen Oberstufenschulhaus/Horwerhalle – Gemeindehaus – Wohn- und Geschäftshäusern lässt sinnvolle zusätzliche Nutzungen zu. Im Interesse einer ganzheitlichen Planung koordiniert der Gemeinderat die verschiedenen Entwicklungs- und Gestaltungsbedürfnisse unter dem Titel „Horw Zentrum Plus“. Dazu gehört eine zeitliche Koordination mit Rücksicht auf die Bauabläufe:
  • Phase 1: Sanierung Gemeindehaus, weil die Baustelle via Allmendstrasse von hinten erschlossen werden kann.
  • Phase 2: Realisierung Kopfbau Ost, damit die Bibliothek vor der Sanierung des Oberstufenschulhauses verlassen kann.
  • Phase 3: Sanierung Oberstufenschulhaus. Die Realisierung ist erst nach der Detailprojektierung, dem Kostenvoranschlag sowie der Genehmigung des Baukredits durch Parlament und Volk möglich.
  • Phase 4: Restliche Zentrumsbauten und Platzgestaltung. Sinnvollerweise werden Kopfbau und Mittelbau gleichzeitig erstellt. Längsbau Allmendstrasse ist an keine Priorität gebunden, er könnte sofort erstellt werden.
Horw Zentrum Plus zum ersten – das Oberstufenschulhaus
Wichtige Aufgabe

Die Bildung der Jugend ist die vornehmste Aufgabe einer Gemeinde. Es geht um Investitionen in die Kinder und Jugendlichen und somit um die Zukunft unserer Gesellschaft. Aufgabe der Gemeinde ist es, sich um die entsprechenden Rahmenbedingungen zu kümmern, sprich Räumlichkeiten, Personal, Betrieb und Finanzierung. Das Schulwesen ist, vor allem inhaltlich und finanziell, eine sogenannte Verbundaufgabe von Kanton und Gemeinden.

Das „Herz“ der Bildung für Jugendliche
Das Oberstufenschulhaus (ORST) des Architekten Roland Mozzatti wurde im Schuljahr 1977/78 in Betrieb genommen. Es war zwar seinerzeit eine Sparvorlage, aber auch aus heutiger Sicht, funktional ein guter Wurf, zu dem sich damals Behörden und Bevölkerung durchgerungen haben. Das Gebäude misst eine Länge von rund 45 und eine Breite von rund 41 Metern und erstreckt sich über drei Stockwerke. Die Investition belief sich auf 8 Millionen Franken. Das ORST erfüllt eine sehr wichtige Funktion im Bildungswesen der Gemeinde. Sozusagen das „Herz“ der Schulbildung unserer Jugend im Oberstufenalter. Täglich gehen hier rund 325 Schülerinnen und Schüler ein und aus. Zugleich ist im Gebäude die Schulleitung und die Gemeinde- und Schulbibliothek untergebracht. Mit der mulitfunktional nutzbaren Aula und der zentralen Lage ist das Haus aber auch ein wichtiger Bestandteil für das Gemeindeleben.

Das Gebäude hat Mängel…
Eine so intensiv genutzte Anlage kommt in die Jahre. Die wichtigsten Mängel:

  • Die Gebäudehülle (Wärmedämmung, Sonnenschutz) ist veraltet, in einem schlechten Zustand und eine eigentliche „Energieschleuder“.
  • Die Haustechnik entspricht nicht mehr dem heutigen Standard.
  • Die Brandsicherheit entspricht nicht mehr den Normen. Im Brandfall wäre eine Evakuierung des Schulhauses kaum möglich.
  • Die Erdbebensicherheit ist ungenügend, Verstärkungsmassnahmen sind auch bei einer Weiternutzung unumgänglich.
  • Mangelnde Rollstuhl- bzw. Behindertentauglichkeit.
… aber auch Stärken
Aufgrund einer Analyse des Gebäudes kann man den politisch und baulich Verantwortlichen vor 30 Jahren ein gutes Zeugnis ausstellen. Denn das Haus hat zwei ganz grosse Stärken: Erstens der sogenannte „Rohbau“; also das eigentliche Kerngebäude ist baulich in einem erfreulich guten Zustand; in einem zu gutem Zustand, als dass sich leichtfertig ein Abbruch aufdrängen würde. Zweitens die Raumeinteilung ist nicht grundsätzlich veraltetet, mit vergleichsweise bescheidenen Korrekturen können die gewandelten schulischen Bedürfnisse heute und morgen gut erfüllt werden.
Schülerzahlen und Raumbedarf. Für die Planung des künftigen Oberstufenschulhauses wird auf das Jahr 2030 eine Bevölkerungszunahme von 2000 Einwohnern durch die Ortsplanung 2010 angenommen. Heute gehen 325 Jugendliche in das Schulhaus. Gemäss der Schülerentwicklung ist in den nächsten Jahren im Zuge der demografischen Situation mit einem Rückgang zu rechnen, doch im Jahr 2030 wird wieder mit rund 325 Jugendliche in der Oberstufe gerechnet. Unter Berücksichtigung der schulischen Veränderungen ist mit einem Flächen-Mehrbedarf von 860 Quadratmetern zu rechnen, wobei die frei werdende Fläche durch die ausziehende Gemeindebibliothek berücksichtigt ist. Im Einzelnen:
  • Für den Unterricht wird mit 16 Klassenzimmern (heute 18) gerechnet. Zusätzlich braucht es wesentlich mehr Gruppenräume für den Unterricht in Teilklassen, die Einzelförderung und die Integrative Förderung. Das führt zu einem Mehrbedarf von 81 Quadratmetern.
  • Im Fachunterricht braucht es neue Räume für das bildnerische Gestalten und den Musikunterricht, total plus 204 Quadratmeter.
  • Die Bibliothek wird in den geplanten Kopfbau Ost verlegt. Die freiwerdende Fläche von 295 Quadrametern hilft wesentlich, dass die externen Nutzungen in das ORST integriert werden können: Musikschule, Schulküche, Handarbeitszimmer.
  • Für die Lehrpersonen sind zusätzliche Arbeitsplätze mit einer Fläche von total 186 Quadratmetern nötig.
  • Der grösste Flächebedarf (540 Quadratmeter) ergibt sich für Schüler- und Mittagsaufenthaltsnutzungen. Das ist ein klassisches Beispiel, wie sich gesellschaftliche Veränderungen auf das Raumprogramm auswirken. Die Schule wird im Sinne der ausserfamiliären Betreuung immer mehr Aufenthaltsort ausserhalb des Unterrichts. Mehr Fläche brauchen auch Materiallager und Schülergarderoben.
  • Flächenbedarf für Schulleitung und Schulhausleitung kaum anders, neu durch Integration Leitung und Sekretariat Musikschule Mehrbedarf von 45 Quadratmetern.
Sanierung oder Neubau
Die Vor- und Nachteile von Sanierung oder Neubau wurden eingehend geprüft. Weil der Restwert des Rohbaus den heutigen und künftigen Anforderungen durchaus genügt, ist die Sanierung mit Erweiterung des heutigen ORST einem totalen Neubau aus wirtschaftlichen Überlegungen vorzuziehen. Überdies entspricht die Weiternutzung der restlichen Bausubstanz und der Pfählung ökologischen Anforderungen.

Bestvariante
Nach detaillierter Prüfung verschiedenster Standorte und Ausbaurichtungen kristallisierte sich als Bestvariante heraus: Das Gebäude wird einer Totalsanierung unterzogen und mit einem Anbau Richtung Dorfbach (Osten) ergänzt. Diese Variante hat viele Vorteile: Die bestehende Bausubstanz wird genutzt, das Raumprogramm kann erfüllt werden und im Zentrum entsteht ein grosszügiger Platz, der nicht nur der Schule, sondern auch den weiteren Anstössern zugute kommt.

Raumkonzept
  • Gemäss der Vorstudie ist das Raumkonzept sehr flexibel. Die immer ähnliche Basis von Klassen- und Fachzimmern sowie ihre Verknüpfung mit Vorbereitungs- und Gruppenräumen lassen eine vielfältige Nutzungen zu.
  • Der Innenhof wird erweitert und dank mehr Tageslicht heller und freundlicher.
  • Die Fassade erhält als Wärmepuffer einen beschatteten Umgang mit dem aussenliegenden Sonnenschutz.
  • Neu wird der Haupteingang Richtung Horwerhalle verlegt, womit der Pausenplatz und die öffentliche Nutzung des Freiraums im Zentrum besser voneinander getrennt werden.
  • Die Unterrichtsräume kommen in die beiden Obergeschosse, alle Klassenzimmer nach aussen gerichtet, die Fachzimmer im Gebäudeinnen-Teil.
  • Die bisher fehlenden Gruppenräume werden zwischen die Klassenzimmer eingeschoben.
  • Im Erdgeschoss werden sich Aula, Spezialräume, Schüleraufenthaltsräume, Verwaltung, Musikzimmer befinden.
Kosten
Die Kosten für die Sanierung belaufen sich auf 27.3 Millionen Franken, wobei von einer Lebensdauer von 30 bis 50 Jahren ausgegangen werden kann. Ein Neubau kommt auf 31 Millionen Franken zu stehen. Der Gemeinderat ist sich bewusst, dass die Kosten damit höher liegen als ur-sprünglich angenommen. Ohne räumliche Erweiterung hat der Gemeinderat ursprünglich mit Kosten von 16 Millionen Franken (Sanierung) und 19 Millionen Franken (Neubau) gerechnet. Das zeigt: Die Erweiterung des Schulhauses führt zu Zusatzkosten von 11 bis 12 Millionen Franken.

Wie geht es weiter?
Der Einwohnerrat muss an der Sitzung vom 24. Juni 2010 den Planungsbericht behandeln und kann Bemerkungen anbringen. Das Terminprogramm sieht sinnvollerweise vor, dass (nach bzw. parallel zur Sanierung Gemeindehaus) zuerst der Kopfbau Ost gebaut wird. So kann die Bibliothek schon vor den Sanierungs- und Erweiterungsarbeiten das ORST verlassen und der Kopfbau Ost kann durch Schulleitung, Schulhausleitung und Musikschulleitung als Provisorium genutzt werden. Aufgrund der Beratung im Einwohnerrat wird der Gemeinderat eine Bauvorlage ausarbeiten. Sie kommt in der zweiten Hälfte 2011 vor den Einwohnerrat und das Volk. Baubeginn ist Mitte 2013, Bezug auf Beginn des Schuljahres 2015/16. Während der Bauzeit von 18 Monaten wird der Schulbetrieb in modularen Schulzimmern, die auf der Skateranlage beim Allmend-Schulhaus aufgestellt werden, geführt. Diese entsprechenden Aufwendungen sind in der Kostenschätzung enthalten.

Horw Zentrum Plus zum zweiten – das Gemeindehaus
Ein ganz spezielles Gebäude

Das Horwer Gemeindehaus hat Klasse und Stil! Es ist das eigenwilligste Gebäude im Zentrumsgebiet und wohl auch eine der markantesten – neuen - Gemeindeverwaltungen im Kanton Luzern. Das unübersehbare Backsteinwerk ist eine Verbindung zur Horwer Tradition mit der Ziegelei und die eigenwillige Architektur mit dem weit ausladenden Dachbereich zeugt von Offenheit für das Moderne, für die Zukunft. Das Horwer Gemeindehaus wurde von der Architketengemeinschaft Origo (Martin Simmen/Gastono Battagello/Robert Sigrist) konzipiert und 1979 eingeweiht. Die Kosten bleifen sich auf 4,9 Millionen Franken.

Auch markante Gebäude kommen in die Jahre
Ästhetik und Eleganz schützen vor Alterung und Abnützung nicht. In den letzten Jahren hat sich ein beachtlicher Erneuerungsbedarf aufgestaut, den man dem Haus auf den ersten Blick kaum ansieht:
  • Fehlende Brand- und Erdbebensicherheit
  • Mangelnde Kundenfreundlichkeit (Empfang, einengende Diskretionsschalter)
  • Arbeitseffizienz und enge Raumverhältnisse (Einzelbüros)
  • Hohe Temperaturen im Sommer
  • Schäden an den Böden
  • Provisorische reinstallierte Fenster (nach Pfählarbeiten im Zentrum)
  • Sehr schlechte Energieeffizienz (hohe Energiekosten)
Aussenmiete Baudepartement setzt Druck auf
Seit der Inbetriebnahme des Gemeindeshauses 1979 ist Horw gewachsen und zugleich wurden den Gemeinden immer mehr Aufgaben übertragen. Das führte zu einem erhöhten Platzbedarf. 2007 ist deshalb aus Platzgründen das Baudepartement ins benachbarte „Migros“-Gebäude der Luzerner Pensionskasse ausgegliedert worden. Die jährlichen Mietkosten belaufen sich auf 158'000 Franken, der Mietvertrag ist auf fünf Jahre fixert, kann aber verlängert werden. Im Weiteren haben Abklärungen bei der Luzerner Polizei ergeben, dass der Polizeiposten im Gemeindehaus nicht mehr genügt, der Platzbedarf steigt und die Polizei daher neue Räumlichkeiten sucht. Das führt zu folgender Raumdisposition: Durch die zusätzlichen Räumlichkeiten im Erdgeschoss sowie den Ausbau der bestehenden, aber unbenutzten Nordterrasse im 4. Obergeschoss ist es möglich, das Baudepartement wieder ins Gemeindehaus zu integrieren. Netto (keine Mietkosten Baudepartement, Wegfall Mieteinnahmen Polizei) werden jährlich 129'000 Franken gespart.

Die künftige Nutzung
  • Erdgeschoss: Die kundenintensiven Bereiche Einwohnerdienste, Arbeitsamt, AHV-Zweigstelle und Zivilstandsamt werden bei der ehemaligen Polizei situiert, damit sie beim Eintritt ins Gemeindehaus sofort sichtbar sind. Eine Infothek beim Treppenaufgang wird der eigentliche Emfpangsbereich sein. Der Bereich Immobilien wird in die heutigen Räumen der Einwohnerdienste verlegt, selbstverständlich wird das polyvalent nutzbare Foyer beibehalten.
  • 1. Obergeschoss: Sozialdepartement (wie bisher), Anmeldung an einem zentralen Schalter, ein Sitzungszimmer und eine Diskretkabine.
  • 2. Obergeschoss: Baudepartement, das auch hier beim Treppenaufgang einen zentralen Schalter hat. Unter Einbezug des Korridors entsteht ein grosses Teambüro, Integration des Tagesarchivs.
  • 3. Obergeschoss: Finanzdepartement, mit zwei Diskretkabinen.
  • 4. Obergeschoss: Präsidialdepartement (Kanzlei, Teilungsamt, Gemeindepräsidium) sowie das Gemeinderatszimmer. Das Geschoss verfügt über einen zentralen Schalter, eine Diskretkabine und ein Sitzungszimmer. Der notwendige Platz kann nur durch den Ausbau der nördlichen Dachterrasse geschaffen werden.
Grundsätzlich setzt das neue Raumkonzept auf Teambüros. Die baulichen Dispositionen werden so getroffen, dass räumlich jederzeit auf neue Bedürfnisse (andere Aufgaben, Fremdvermietungen) reagiert werden kann.

Energetische Sanierung
Die Wärmedämmung der Gebäudehülle ist nicht zeitgemäss. Sie führt zu einem hohen Energieverbrauch und beeinträchtigt zusammen mit dem bemängelten sommerlichen Wärmeschutz die thermische Behaglichkeit. Die Sanierung der Gebäudehülle beinhaltet:
  • Ersatz aller Fenster, mit Verglasungen U-Wert unter 0.60
  • Raumseitige wärmetechnische Verbesserung bei den Fensterbrüstungen
  • Wärmetechnische Sanierung der noch nicht sanierten Flachdächer
  • Wärmedämmung der Deckenuntersicht in der Einstellhalle
  • Äussere automatische Sonnenschutzvorrichtung mit g-Wert unter 0.10
  • Verbesserung der Nachtauskühlung durch Einbau einer mechanischen Lüftung
  • Sanierung und Erneuerung Beleuchtung
Mit diesen Massnahmen werden die Anforderungen „Minergie-Grenzwert 2009 Modernisierung“ eingehalten. Die Minergie-Zertifizierung ist vorgesehen.

Kosten und Termine
Die Kosten belaufen sich auf 7.3 Millionen Franken. Der Zeitplan sieht vor: Entscheid im Einwohnerrat am 24. Juni 2010, Baubeginn November 2010, Umbau und Bezug der neuen Räumlichkeiten in Etappen, Abschluss Umbau Frühling 2012, Umzug Baudepartement Mai 2012.

Horw Zentrum Plus zum dritten – zusätzliche Bauten und Freiraum
Das Zentrum vollenden

Der Ortskern mit Gemeindehaus, Sporthalle, Oberstufenschulhaus und den Wohn- und Geschäftshäusern in Sichtmauerwerk an der Ringstrasse ist 1973 bis 1988 entstanden. Immer als eigentliches Zentrum der Gemeinde, des öffentlichen Lebens gedacht. Dieser Durchbruch gelang aber erst 2004 mit der Eröffnung des Ortskerns im heute bekannten Nutzungs- und Erscheinungsbild. Diese Konzeption hat sich zusammen mit der Umgestaltung der Kantonsstrasse bewährt. Horw hat seit 2004 einen spür- und erlebbaren Mittelpunkt des Gemeindelebens.
In einem letzten Schritt soll dieser Akzent abgeschlossen und zusätzlich weiter verstärkt werden. Städtebaulich soll mit einer intensiveren, ganzheitlich geplanten Nutzung das Zentrum von Horw Richtung Norden einen qualitativen Abschluss und Richtung Westen eine optimale Anbindung an die geplante Neugestaltung des Gebiets „Südbahnhof Horw“ finden.

Neues Gebäude: Kopfbau Ost
Dieses Gebäude (ein Solitär) liegt genau auf der Flucht zwischen Gemeindehaus und Oberstufenschulhaus und somit an einer ausgezeichnet frequentierten Passantenlage. Im Erdgeschoss (bzw. Teilen des Untergeschosses) sollen die Gemeinde- und Schulbibliothek, die Ludothek und ein kleiner Saal mit bis zu 100 Bankettsitzplätzen und Backoffice entstehen. Nötig ist ein Flächenbedarf von rund 500 Quadratmetern. Die drei Obergeschosse sollen in erster Linie für Wohnen im Alter genutzt werden. Der Kopfbau Ost wird zu einer weiteren Belebung des Gemeindehausplatzes beitragen. Spielplatz, Gemeindehausplatz, Ludothek und Mediothek/Bibliothek werden zu einem sinnvollen und lebhaften Nebeneinander führen.

Neues Gebäude: Mittelbau
Zwischen der Rückseite des heutigen Migros-Gebäudes und der Horwerhalle ist ein zweiter Neubau vorgesehen. Angesichts der ausgezeichneten Passan-tenlage ist auch hier im Erdgeschoss eine öffentliche Nutzung angedacht. Zum Beispiel Verlegung Spitexstützpunkt, Polizeiposten Horw, eine Kindertagesstät-te und/oder ein Mehrzweckraum für die Bewohner (Aktivitäten, Mittagstisch). Die Obergeschosse werden Wohnen im Zentrum beinahlten: Kleinwohnungen, Wohnungen im Alter.

Neues Gebäude: Längsbau
Die drei kleinen rund 50-jährigen Mehrfamilienhäuser an der Allmendstrasse sollen durch einen Längsbau ersetzt werden. Das Erdgeschoss dient gewerbli-chen Nutzungen, darüber sind vier Wohngeschossflächen vorgesehen.

Neues Gebäude: Eckbau
Beim Kreisel Ringstrasse/Allmendstrasse ist ein 14-stöckiges Gebäude vorgesehen. Es ist ein wesentlicher Bestandteil des Projekts „Südbahnhof Horw", gehört also planerisch nicht eigentlich zum Gebiet „Horw Zentrum Plus". Vollständigkeitshalber ist es hier aber aufgeführt, nicht zuletzt um die Verbindung zwischen dem Ortskern und dem Gebiet „Südbahnhof Horw" zu illustrieren – im Sinne einer durchdachten Nutzung und ganzheitlichen Gestaltung wird diese Verbindung angestrebt.

Gemeinde gibt den Takt an
Alle Flächen der geplanten Bauten befinden sich im Besitz der Gemeinde. Der Gemeinderat will die Entwicklung lenken und gestalten aber nicht selber die Funktion der Bauherrschaft übernehmen. Private sind bereit, diesen Auftrag im Einklang mit den gemeindlichen Intentionen zu übernehmen. Konkret signalisieren die gemeinnützigen Wohnbaugenossenschaften von Horw verbindliches Interesse an der Übernahme dieser Aufgabe. Die Zusammenarbeit mit gemeinnützigen Wohnbauträgern hat den Vorteil, dass Partner vorhanden sind, die das Gemeinwohl hoch einstufen und deren oberstes Ziel nicht die Gewinnmaximierung ist. Die Gemeinde hat es mit der Landabgabe in der Hand, dass preisgünstiger Wohnraum entstehen kann, ein im Fall von Horw dringend gewünschtes Korrektiv zum freien Wohnungsmarkt. Welche der Genossenschaften welche Aufgabe – sprich welchen Bau – realisiert, steht noch nicht fest und ist Gegenstand weiterer Gespräche zwischen dem Gemeinderat und den Baugenossenschaften.

Freiraum
Im Zuge der zahlreichen, beschriebenen Veränderungen im Zentrum ist es sehr wichtig, dass der Bereich zwischen Allmendstrasse – Dorfbach - Schulhausstrasse – Ringstrasse optimiert werden. Mit einer durchdachten, geschickten und professionellen Gestaltung des Freiraums soll das Gebiet zu einer Plattform des öffentlichen Zusammenlebens werden. Der Freiraum an dieser zentralen Lage ist der Brennpunkt der Zentrumsentwicklung und verfügt über hohes Potenzial, zu einem Ort der Begegnung und der Identität für Horw zu werden. Vorgesehen ist ein Netz an öffentlichen platzartigen Freiräumen und durchlässigen Wegverbindungen. Abgegrenzt vom öffentlichen Raum ist zwischen Oberstufenschulhaus und Primarschulhaus Allmend ein präziser, hofartiger Pausenplatz vorgesehen. Zwischen Horwerhalle und Oberstufenschulhaus sowie zwischen dem „roten" Platz und dem Schulhaus Allmend soll ein zweigeteilter Pausenbereich für Schülerinnen und Schüler der Primar- respektive der Sekundarstufe entstehen. Der Freiraum soll sich mit einer Fortsetzung der Bachrevitalisierung auch mehr zum Bach hin öffnen. Zur Belebung der grossen, zentralen Freiraumfläche ist auch gewünscht, dass die Nutzer in diesem Gebiet den Platz beleben. Möglich ist zum Beispiel, dass auf der Rückseite des heutigen „Migros"-Gebäudes die hier situierte Bäckerei mit Cafeteria den Vorplatz für den Gastrobetrieb nutzt.

Bebauungsplan
Um die erwähnten Attraktivitätssteigerungen und Nutzungsoptimierungen reali-sieren zu können, ist eine Änderung des Bebauungsplans Ortskern nötig. Der Gemeinderat ist überzeugt, dass der Gegenwert für diese Bebauungsplanänderung hoch ist:
  • Das Überbauungskonzept bedeutet einen städtebaulichen Abschluss des Ortskerns
  • Der Freiraum wird nicht beeinträchtigt, sondern im Gegenteil: attraktiviert und zu einer wahren Begegnungszone, zu einem Identitätspunkt städtischen Charakters optimiert.
  • Die Nachfrage nach altersgerechtem – und bezahlbarem – Wohnraum mit direktem Anschluss an den verkehrsfreien zentralen Raum im Ortskern und gut erreichbaren Einkaufsmöglichkeiten kann befriedigt werden.
  • Die Gemeinde- und Schulbibliothek mit Mediothek erhält eine prominente Lage.
  • Die bauliche Ergänzung wird zu einer weiteren Belebung des Gemeindehausplatzes führen
  • Der ideal gelegene und sehr beliebte Spielplatz am Dorfbach bleibt erhalten.
Oberstufenschulhaus, Gemeindehaus, Horw Zentrum