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Im Bireggwald entstehen offizielle Mountainbike-Trails

9. Januar 2023
Die Gemeinde Horw, die Stadt Luzern und der Verein Mountainbike Luzern realisieren gemeinsam ein Mountainbike-Wegnetz im Bireggwald. Durch die Lenkung der Bikerinnen und Biker werden Konflikte mit weiteren Naherholungssuchenden entschärft und die Lebensräume von Tieren und Pflanzen geschont. Alle betroffenen Parteien haben einer Kooperationsvereinbarung zugestimmt.
Biken im Bireggwald
Ein Streifzug auf dem Bike durch die Natur: Stefan Wolfisberg und Tochter Anique sind unterwegs im Bireggwald.
 

Im Bireggwald sollen mit Zustimmung der betroffenen Waldeigentümerinnen und Waldeigentümer mehrere Mountainbike-Trails mit verschiedenen Schwierigkeitsgraden entstehen. Die Gemeinde Horw und die Stadt Luzern gründen zusammen mit dem Verein Mountainbike Luzern eine entsprechende Trägerschaft. Gemeinsam übernehmen die drei Parteien die Planung, Realisierung und den Betrieb der Trails – und auch die Finanzierung. Die Gemeinde Horw beteiligt sich mit 120'000 Franken und die Stadt Luzern mit 15'000 Franken an den einmaligen Kosten – entsprechend dem Anteil Wald auf dem Gemeinde- respektive Stadtgebiet.

Die restlichen Kosten, rund 220'000 Franken, werden vom Verein Mountainbike Luzern grossmehrheitlich über Crowdfunding und Sponsorenbeiträge gedeckt. Für die Realisierung des Pilotprojektes sind die Vereine Mountainbike Luzern und Freeride Connection auf Mitglieder, Spenden und Freiwilligenarbeit angewiesen. Die Gemeinde Horw und die Stadt Luzern erwarten, dass die Mountainbike-Community das Projekt finanziell und auch personell unterstützt. Für die Folgejahre budgetieren die Gemeinde Horw jährlich 18'000 Franken und die Stadt Luzern 2'000 Franken für Betrieb und Unterhalt der Mountainbike-Trails.

Infoveranstaltung für die Bevölkerung

Die Gemeinde Horw und die Stadt Luzern führen für alle Interessierten eine Informationsveranstaltung durch. Diese findet am Dienstag, 24. Januar um 19 Uhr in der Aula des Oberstufenschulhauses Zentrum in Horw statt. Eine Anmeldung ist nicht nötig.

Vier Abfahrts-Trails sollen Mountainbike-Fahrerinnen und Mountainbike-Fahrern ab Herbst 2023 im Bireggwald zur Verfügung stehen. Zusätzlich werden im oberen Bereich des Bireggwaldes eine kleine und eine grosse Runde eingerichtet, bestehend aus befestigten und unbefestigten Wegabschnitten. Auf der kleinen Runde bieten einfache, in die Natur eingepasste Hindernisse die Möglichkeit, Geschicklichkeit und Technik zu trainieren. Gesamthaft können neu rund 5,5 Kilometer unbefestigte Wege mit dem Mountainbike legal befahren werden. Bei den Trails handelt es sich mehrheitlich um bestehende Wege. Nur wenige Streckenabschnitte werden neu angelegt.

Die Mountainbike-Wege werden auf die Kapazität des Bireggwalds als Naturerholungsgebiet abgestimmt. Störungsarme Lebensräume für Wildtiere bleiben erhalten. Auf den Wegen gilt «Trailtoleranz»: Mountainbikerinnen und Fussgänger müssen aufeinander Rücksicht nehmen. Möglich wurde das Projekt dank dem Entgegenkommen der Waldeigentümerinnen und Waldeigentümer. Ohne ihre Zustimmung ist das Errichten von Mountainbike-Trails nicht möglich. Die Waldeigentümerinnen und Waldeigentümer arbeiteten von Anfang an am Projekt mit. Sie werden für das Durchfahrtsrecht entschädigt.

Eine Lösung für alle

Immer mehr Bikerinnen und Biker sind in ihrer Freizeit in den Wäldern unterwegs. Bisher gab es im Bireggwald keine legalen Bike-Trails. Das führte in den letzten Jahren dazu, dass immer mehr nicht befestigte Trails geschaffen und genutzt wurden. Wenn viele Bikerinnen und Biker im Wald unterwegs sind, ohne festgelegten Trails zu folgen, kann dies Konflikte mit weiteren Naherholungssuchenden nach sich ziehen, zu Schäden am Waldboden führen und Wildtiere stören. Zudem erhöht sich die Unfallgefahr. Um dem entgegenzuwirken, soll nun eine naturverträgliche Lösung mit legalen Mountainbike-Wegen entstehen. Dafür haben sich unter Federführung der Dienststelle Landwirtschaft und Wald alle beteiligten Parteien auf das nun vorliegende Pilotprojekt geeinigt. So können Erfahrungen mit legalen Mountainbike-Trails in dicht besiedeltem Gebiet gesammelt werden. Die zahlreichen, bisher illegal genutzten Wege werden im Gegenzug für Mountainbikes gesperrt oder aufgehoben.

Der Bireggwald ist ein wichtiges Naherholungsgebiet, unter anderem auch für Fussgängerinnen und Fussgänger. Wege wie der Vitaparcours oder offizielle Wanderwege wurden deshalb bewusst nicht ins Mountainbike-Wegnetz aufgenommen. Es sind zudem verschiedene Massnahmen zur Begleitung des Projektes – etwa Kommunikation, Monitoring und Kontrollen – vorgesehen. Wenn nötig wird die Polizei die Einhaltung der Regeln auf den Trails kontrollieren. Zudem wird der Bevölkerung eine Ansprechperson zur Verfügung stehen, die bei Problemen kontaktiert werden kann.

Eröffnung im Herbst

Die Baueingabe wird im 1. Quartal 2023 eingereicht. Sobald die Baubewilligung vorliegt und die Finanzierung gesichert ist, wird mit dem Bau der Trails gestartet. Dies wird voraussichtlich im Sommer 2023 der Fall sein. Im Herbst 2023 sollen dann die ersten Bikes über die Trails rollen.

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