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Postulat Nr. 2023-767 von Marc Wiest, Die Mitte, und Mitunterzeichnenden: Anlaufstelle Alter

Nummer
2023-767
Geschäftsart
Postulat
Status
Angenommen
Datum
1. Mai 2023
Verfasser/Beteiligte
Wiest Marc (Erstunterzeichner/-in), Barmet Pius (Mitunterzeichner/-in), Beck Bertschmann Bettina (Mitunterzeichner/-in), Bucher Lukas (Mitunterzeichner/-in), Fallet André (Mitunterzeichner/-in), Galbraith Sofia (Mitunterzeichner/-in), Heeb Jonas (Mitunterzeichner/-in), Lehner Larissa (Mitunterzeichner/-in), Luthiger Daniela (Mitunterzeichner/-in), Matter Frank (Mitunterzeichner/-in), Nater Eliane (Mitunterzeichner/-in), Peter Philipp (Mitunterzeichner/-in)

Andrea Hocher, Die Mitte (Mitunterzeichner/in)
Charlotte Schwegler, L20 (Mitunterzeichner/in)
 

Beschreibung

Eingegangen am 1. Mai 2023
Entgegengenommen am 26. Oktober 2023

Seit 2018 hat die Stadt Luzern eine neue «Anlaufstelle Alter», die älteren Menschen und ihren Angehörigen unabhängige Informationen und Unterstützung bietet – insbesondere als Erstanlaufstelle für Betagte, die nicht bereits Leistungsbezüger sind. Ziel ist es, älteren Menschen dabei zu helfen, so lange wie möglich selbstständig in ihrer gewohnten Umgebung wohnen zu können. Das Angebot ist kostenlos und explizit niederschwellig, flexibel, neutral und unabhängig. Die Anlaufstelle bietet Auskünfte über diverse Kanäle, von Info-Veranstaltungen bis zu Hausbesuchen.

Daneben hat die Stadt Luzern im gleichen Schritt die bestehenden Akteure im Bereich Alter besser vernetzt, in einem «Netzwerk Alter Luzern» um den Informationsfluss und die Zusammenarbeit zu verbessern und die Angebote besser aufeinander abzustimmen.

Als dritte Massnahme wurde 2018 ein Pilotprojekt gestartet, bei dem die neue Anlaufstelle kleinere Gutscheine sehr unbürokratisch ausstellen kann. Gutscheine werden gesprochen, wenn die Bezüger knapp über der Einkommensgrenze für die Ergänzungsleistungen (EL) zur AHV/IV liegen oder für Leistungen, welche durch die EL nicht abgedeckt sind. Sie sind also rein subsidiär ausgerichtet.
Die Pilotphase ist mittlerweile abgeschlossen und die Stadt Luzern zieht ein durchwegs positives Fazit und hat das Angebot fix installiert. Auch aus finanzieller Sicht ist es leicht nachvollziehbar, dass sich die kleinen, unterstützenden Massnahmen positiv auswirken, wenn man bedenkt, wie teuer Heimaufenthalte sind. Kann man mit einfachen Massnahmen wie zielgerichteter Information oder kleinen Gutscheinen einen Heimeintritt nur schon um einige Monate hinauszögern, erlaubt man nicht nur den Menschen länger ein selbstbestimmtes Leben, wenn sie das möchten, sondern entlastet damit auch die Gemeindefinanzen.

Weitere Details zum Konzept und den einzelnen Massnahmen sind dem B&A 11/2017 der Stadt Luzern zu entnehmen[1].

In Horw existiert bereits, eingebettet ins Altersleitbild von 2013, ein Angebot für die Beratung von älteren Menschen und die Weitervermittlung an eine Vielzahl an Dienstleistungen. Die Dienstleistung ist der Spitex Horw angegliedert, die neben ihren bezahlten Dienstleistungen im Auftrag der Gemeinde auch kostenlose Beratung anbietet.

Trotzdem ergibt sich durch die Erfahrungen der Stadt Luzern möglicherweise Verbesserungs-potenzial auch für Horw.

Im Speziellen könnten durch einen Austausch mit der entsprechenden Anlaufstelle in Luzern unter anderem folgende Punkte beleuchtet und evaluiert werden:

  • Ist das Beratungs-Angebot der Spitex aktiv und unabhängig genug? Es besteht die Gefahr, vorrangig die eigenen Dienstleistungen zu verkaufen.
  • Wie kann das Beratungsangebot sichtbarer und niederschwelliger gemacht werden? Die neue Anlaufstelle der Stadt Luzern wurde medial mehrfach vorgestellt. Ist Beratung bei Klienten zuhause machbar?
  • Mit welchen flexiblen und unbürokratischen Massnahmen (Stichwort Gutscheine) können Heimeintritte hinausgezögert werden?
  • Können die verschiedenen bestehenden Akteure (Kirchgemeinde, Spitex, Kirchfeld AG, Pro Senectute, Verein «Aktives Alter», Gemeinde, etc.) besser vernetzt werden, analog zum «Netzwerk Alter Luzern» der Stadt Luzern?

Wir bitten den Gemeinderat, sich mit der Stadt Luzern (und ggf. anderen Gemeinden) zu den beschriebenen Themen auszutauschen und Verbesserungen des bestehenden Angebots zu evaluieren, insbesondere mit Augenmerk auf die Unabhängigkeit und Niederschwelligkeit der Beratung und der Möglichkeit, ein Gutscheinsystem einzuführen sowie Massnahmen, um die Koordination unter den Leistungserbringern zu verbessern – dies wo möglich innerhalb existierender Strukturen oder unter Berücksichtigung einer schlanken Ausgestaltung.

Wir danken für die wohlwollende Entgegenname des Postulats.

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Datum Sitzung